Für was braucht die Bundeswehr Maultiere? Tobias informiert sich vor Ort

Während der Haushaltsberatungen im letzten Herbst hatte Tobias wissen wollen, inwiefern Maultiere in der Bundeswehr von heute wirklich noch eine Rolle spielen. „Ich als Laie konnte mir nicht vorstellen, für was eine moderne Armee tatsächlich Maultiere benötigt.“

Bundesverteidigungsminister Thomas de Mazière hatte ihm angeboten, sich selber ein Bild zu machen und das Tragtierzentrum der Bundeswehr in Bad Reichenhall zu besuchen. Am 12. und 13. März machte sich Tobias daher auf den Weg in den Süden, um die Gebirgsjäger zu besuchen und sich einen Überblick zu verschaffen.

Am ersten Tag tauschte sich Tobias mit dem Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade und seinem Führungspersonal zu der Situation der Brigade und den Erfahrungen der SoldatInnen in Afghanistan aus. „Für mich ist es sehr wichtig, von Soldatinnen und Soldaten aus erster Hand zu erfahren, welche Erfahrungen sie in Afghanistan gemacht haben und wo auch Probleme gesehen werden.“ Im Anschluss stellte ihm Oberfeldveterinär Dr. von Rennenkampff die Aufgaben der Tragtiere vor und führte ihn durch das Tragtierzentrum.  Den zweiten Tag nutzte Tobias, um sich weiter über die Gebirgsjäger zu informieren. Er besichtigte dabei eine Übung, die in Österreich unter Beteiligung deutscher SoldatInnen stattfand. Unter anderem konnte sich Tobias Eindrücke davon verschaffen, wie multinationale Zusammenarbeit (beispielsweise bei Friedensmissionen im Ausland) funktioniert und welche Fähigkeiten unter anderem im Winter in Nordafghanistan benötigt werden.

Auch wenn die Tragtiere der eigentliche Grund seines Besuches waren, hat Tobias die Gespräche genutzt, um sich über viele andere Bereiche auszutauschen: „Gerade als Haushälter ist es wichtig im direkten Gespräch mit den Soldatinnen und Soldaten zu erfahren, inwiefern die Gelder, die wir genehmigen, sinnvoll eingesetzt wurden, beispielsweise bei der Verbesserung der persönlichen Schutzausrüstung. Leider haben die Gespräche auch erneut bestätigt, dass der Hubschrauber NH-90 eine wahre Geldschleuder ist, die am tatsächlichen Bedarf vorbeigeplant wurde.“

Resümierend sagt Tobias: „Die einzelnen Posten des Haushaltsplanes sind doch eher technokratisch. Es bestätigt sich, wie wertvoll es ist, sich Eindrücke vor Ort zu verschaffen, um diese mit etwas Leben zu füllen. Ich hätte nicht gedacht, dass Maultiere in einer hochtechnisierten Armee tatsächlich noch eine Rolle spielen. In dem Gelände, in dem sie eingesetzt werden, bietet sich jedoch keine Alternative.“