Die Bundesbildungsministerin feiert dieser Tage anlässlich deren einjährigen Bestehens die Deutschlandstipendien als großen Erfolg. Sie erwähnt dabei nicht, dass das Programm weit hinter den eigenen Erwartungen zurück bleibt. Es werden nur 0,25% der Studierenden gefördert, weitaus weniger als die geplanten 8%. Es wurden gerade mal 59% der Mittel ausgeschöpft. Das Problem der Programms liegt jedoch anderer Stelle.
Die Deutschlandstipendien sind nicht geeignet, um zur sozialen Öffnung des Hochschulsystems beizutragen. Durch Deutschlandstipendien werden nur einige wenige Auserwählte gefördert. Mittel werden in einem unnötigen Programm gebunden, die stattdessen besser genutzt werden könnten, um beispielsweise einen solidarischen BAföG-Ausbau zu betrieben. So könnten statt einiger Weniger viele Bildungsaufsteiger unterstützt werden.
Schavans Kurzzeit-Stipendien, die von Studienort, Studienfach und lokaler Stifterbereitschaft abhängen, sind unsicher und gehen am Bedarf der Studierenden vorbei. Wie aus ihnen die vollmundig angekündigte „neue Stipendienkultur“ erwachsen soll, muss die Ministerin noch erklären. Statt für Elitestipendien sollte sich Schavan für mehr Studienplätze, bessere Lernbedingungen und eine solidarische Studienfinanzierung einsetzen.