Die Berichterstattung zum Verbleib der taktischen Atomwaffen in Deutschland fußt auf einer Erklärung vom NATO Gipfel in Chicago Ende Mai 2012, die sich zum Erhalt des nuklearen Potentials der Allianz und auch der Modernisierung von damit verbundenen Trägersystemen bekennt. Auch die Bundesregierung hat diese Erklärung unterstützt. Mit ihrer Zustimmung zur weiteren Stationierung von taktischen Atombomben in Deutschland verstoßen Merkel und Westerwelle gegen ihren eigenen Koalitionsvertrag und ihre vermeintliches Bekenntnis zur nuklearen Abrüstung. Sie stellen sich gegen den erklärten Willen des Bundestages, der sich mit überwältigender Mehrheit für den Abzug der Nuklearwaffen und die atomare Abrüstung ausgesprochen hat.
Mit ihrer Entscheidung hält die Bundesregierung an einer Fähigkeit fest, für die es angesichts der sicherheitspolitischen Lage Deutschlands keinerlei Rechtfertigung gibt. Es werden zudem Milliardenbeträge verschleudert, um Atomwaffen, ihre Trägersysteme und nötige Infrastruktur zu modernisieren und zu unterhalten. Angesichts des anerkannten Sparzwanges, dem die Bundeswehr unterliegt, ist es unverantwortlich weiter an dieser kostspieligen und unnützen Fähigkeit festzuhalten. Das Geld wäre anderswo besser investiert. Die Bundesregierung wäre gut beraten gewesen, ihre Tornado-Atombomber schleunigst auszumustern und die Atomwaffen aus Deutschland abziehen zu lassen.