Selbstbestimmt zu Hause

Tobias überreicht Birgit Herdel vom Pflegestützpunkt Landau einen Blumenstrauß.

Die Besichtigung des Generationenhofes am Freitag, den 12.Oktober 2012, in der Landauer Haardtstraße und eine anschließende Austauschrunde zum Thema „Selbstbestimmtes Wohnen” im Alter im Pfarrheim Heilig Kreuz in der Königstraße mit Tobias war der Beitrag der GRÜNEN zur Demografie-Woche in der Metropolregion Rhein-Neckar in Landau.“

„Selbst bestimmt leben im Alter, das bedeutet für die meisten Menschen: Zuhause” weiß Birgit Herdel vom Pflegestützpunkt Landau. Wenn ein Partner stirbt, ist ein gutes Nachbarschaftsgefüge notwendig. Durch fachgerechte Beratung finde sich oft eine Möglichkeit, den eigenen häuslichen Bereich altengerecht umzugestalten. Wenn es um Pflegeleistungen geht, können sich Nachbarn in Zukunft zusammentun.

Privatpersonen als Initiatoren von Gemeinschaftsprojekten und weitere  Interessenten werden von Frau Wissing beraten. „Die Bürgermeister sind mir die Liebsten”, bekannte Wissing in ihrer Funktion als Macherin der Beratungsstelle für gemeinschaftliches Wohnen in der Pfalz, „denn die müssen als erste überzeugt werden vom Gewinn gemeinschaftlicher Wohnprojekte”. Wenn Kommunen, Kirchengemeinden und Investoren sich zusammentun, dann könne sich auch in den Dörfern viel bewegen. „Aber die Bürgerbeteiligung ist und bleibt das A und O”, weiß Wissing, die den Generationenhof als erstes gemeinschaftliches Wohnprojekt in Landau vom ersten Tag an begleitet und umgesetzt hat, aus Erfahrung zu berichten, und aber auch: „50 Menschen, die demokratisch entscheiden wollen, brauchen professionelle Moderation.” Die allerdings gibt es nicht umsonst und dies sei oft schwierig, zu vermitteln, dass es nötig ist, „dafür Geld in die Hand zu nehmen”.

Tobias begrüßte die Gesellschaftsform (Genossenschaft)  des  Landauer Generationenhofes, hier können im Vorfeld schon viele Schwierigkeiten ausgeräumt werden.

„Für meine Generation scheint der demografische Wandel noch weit weg zu sein”, aber als Politiker wisse er um die Dringlichkeit, auch auf Bundesebene zeitnah zu handeln: „Der Bund wird ein Augenmerk haben müssen auf die Förderung von alten- und pflegegerechten Wohnungen”, nahm Tobias als Anregung der beiden Fachfrauen mit in den Bundestag. Eine weitere Aufgabe der Politik sei es, die Gemeinden sensibel zu machen für Veränderungen, etwa die gemeinschaftliche Nutzung kommunaler Einrichtungen. Als Beispiel nannte Tobias  seine Heimatstadt Wörth, in der das Mehrgenerationenhaus im Jugendtreff angesiedelt sei. Kinder- und Altenbetreuung zu kombinieren oder leer stehende Schulen zu Wohngemeinschaften umzugestalten, seien weitere Anregungen für alternative Wohn- und Lebensformen einer alternden Gesellschaft.