Am 22. und 23. Juni wurden die Rollen vertauscht, der Rechnungsprüfungsausschuss prüfte den Bundesrechnungshof in Bonn. Der Bundesrechnungshof ist allgemein bekannt für seine objektive Kontrolle der Bundesregierung sowie der Verfassungsorgane. Jetzt wurde der Kontrolleur jedoch selber kontrolliert.
Der Bundesrechnungshof besteht aus 9 Prüfungsabteilungen mit derzeit 49 Prüfungsgebieten. Die Prüfungsgebietsleiter genießen richterliche Unabhängigkeit, dies ist gerade bei den für die Politik häufig wenig erfreulichen Ergebnissen der Prüfungen durch den Bundesrechnungshof besonders wichtig. Innerhalb des Bundesrechnungshofs werden die Entscheidungen in der Regel im zuständigen Zweierkollegium, beziehungsweise im Dreierkollegium entschieden. Nur in einigen Ausnahmefällen entscheidet der Große Senat, dem Präsident und Vizepräsident, sowie die Abteilungsleitung sowie die Leiterinnen und Leiter der Prüfungsgebiete angehören.
Bei der Prüfung des Bundesrechnungshofes untersuchten die Abgeordneten des Rechnungsprüfungsausschusses unter anderem das integrierte Finanzmanagement. Der IT-Einsatz im Bundesrechnungshof wurde intensiv debattiert. Hierbei ging es vor allem um die IT-Sicherheit. Die Auswertung großer Datenmengen durch den Bundesrechnungshof war in diesem Zusammenhang ebenfalls Thema der Überprüfung.
Der dritte große Themenblock war das Personalwesen im Bundesrechnungshof. Das Verfahren der Personalgewinnung wurde dabei ebenfalls besprochen. Die Personalqualifizierung ist bei den hochkomplexen und umfangreichen Prüfungsbereichen eine elementare Aufgabe für den Bundesrechnungshof.