Neuer Schützenpanzer auf lange Zeit nur bedingt einsatztauglich

Die Entwicklung und Lieferung des Schützenpanzers Puma entpuppt sich immer mehr als eine nie endende Geschichte. Nach einer Verspätung von fünf Jahren sollen zum Jahreswechsel die ersten Modelle des Puma der Bundeswehr zur Verfügung stehen. Diese Exemplare werden wohl nur eingeschränkt nutzbar sein, denn es sind noch weitere Ergänzungen und Verbesserungen notwendig, bevor der Puma tatsächlich seine volle Einsatzreife erhält. Dadurch wird ein Parallelbetrieb von altem und neuen Schützenpanzer notwendig, der bisher nicht genau eingepreist wurde. Allgemein herrscht in dem Projekt durch eine Vielzahl verschiedener Verträge, paralleler Vorgänge und ungeklärter Kostenübernahmen keine Kostentransparenz.

Die Idee, den Panzer einfach mit dem neuen Transportflugzeug A400M transportieren zu können, scheint absolut unzweckmäßig. Man benötigt 6 A400M, um 4 PUMA zu transportieren, die dann erst noch wieder zusammengeschraubt werden müssen.  Angesichts größerer und leistungsfähigerer Flugzeuge, die der Bundeswehr – etwa über das SALIS Programm der NATO – zur Verfügung stehen, wird von dieser Möglichkeit sicherlich selten Gebrauch gemacht werden. Um diese Forderung mit geringem Nutzen zu erfüllen, mussten beim Panzer in zahlreichen Aspekten komplizierte und teure Kompromisse eingegangen werden, die das Projekt unnötig verkompliziert haben.

Die Bundeswehr erhält einen Schützenpanzer, der nur bedingt einsatztauglich sein wird. In welchem Zeit- und Kostenrahmen die volle Einsatzbereitschaft hergestellt wird ist noch nicht klar. Die Bundeswehr muss schleunigst eine belastbare und vollumfassende Zeit- und Kostenplanung vorlegen. Dies gilt im Besonderen, wenn in den nächsten Monaten dem Haushaltsausschuss neue Beschaffungsvorlagen für Sichtmittel und Wartungsverträge vorgelegt werden sollen.