Am Mittwoch, den 21. Januar 2015, lud Tobias interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Informationsabend über das Freihandelsabkommen TTIP nach Landau ein. Als Gast konnte er den GRÜNEN Landtagsabgeordneten Dietmar Johnen begrüßen, der Sprecher seiner Fraktion für Landwirtschaft, Gentechnik, Weinbau und Ernährung ist.
Tobias begann den Abend damit, eine kurze Einführung in das Thema zu geben und den rund 25 Gästen einen Einblick darin zu geben, was Freihandelsabkommen sind und warum diese abgeschlossen werden. Außerdem führte er aus, aus welchen Gründen er das Freihandelskommen in seiner jetzigen Form ablehnt. Ein wichtiger Kritikpunkt sei, dass das Abkommen an der Öffentlichkeit vorbei verhandelt wird. Das Mandat sei nicht öffentlich und die Verhandlungen fänden im Geheimen statt. Des weiteren sollen private, geheim tagende Schiedsgerichte eingeführt werden. Bei Freihandelsabkommen mit Staaten ohne ausgereiftes Rechtssystem sei eine solche Regelung sicher sinnvoll, nicht aber bei einem Abkommen mit den USA. Tobias kritisierte weiter, dass das Abkommen dazu führen würde, das Standards abgesenkt werden, für deren Etablierung teilweise lange gekämpft wurde. „TTIP wird bei der Angleichung von Standards dafür sorgen, dass grundsätzlich der schwächere Standard Gültigkeit bekommt“, so Tobias.
Anschließend berichtete Dietmar davon, wie das Abkommen gerade im Bereich Ernährung das Leben der Bürgerinnen und Bürger beeinflussen wird. Er warnte davor, dass die Lebensmittelindustrie durch die Absenkung von Standards profitieren wird, die Landwirte jedoch reihenweise in Konkurs gehen werden. TTIP würde zum Beispiel dazu führen, dass gentechnisch veränderte Nahrungsmittel auf den Europäischen Markt gelangen. Das sogenannte Chlorhuhn sei nicht hauptsächlich wegen des Chlors abzulehnen. Bedenklich sei jedoch vor allem die Tatsache, dass das Fleisch nach der Schlachtung erst desinfiziert werden müsse, da die amerikanischen Hygienestandards bei der Schlachtung weit unter den deutschen liegen. Dadurch, dass für diese Produkte keine Kennzeichnungspflicht bestünde, könne der Verbraucher noch nicht einmal erkennen, worum es sich handle.
Nach den beiden Vorträgen entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den Gästen. Vor allem das undemokratische Zustandekommen des Abkommens sowie die offensichtliche Gleichgültigkeit gerade bei Parlamentariern der großen Fraktionen bei diesem Thema besorgte die Anwesenden besonders.