Am Dienstag, den 12. Mai 2015 lud Tobias interessierte Bürgerinnen und Bürger ins Alte Kaufhaus nach Landau ein, um dort im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Grüne Perspektiven“ über sozialen Wohnungsbau und Stadtentwicklung zu sprechen. Unterstützt wurde er dabei von seinem Kollegen Chris Kühn aus Tübingen, der Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik der Grünen Bundestagsfraktion ist.
Tobias sagte bei seiner Begrüßung, dass er vor fünf Monaten, als die Planung der Veranstaltung begann, nicht damit gerechnet hat, dass das Thema heute so aktuell sei. Umso mehr freue er sich über das rege Interesse an dem Thema. In seinem kurzen Vortrag und dem anschließenden Gespräch mit Tobias sagte Chris, das bei diesem Thema natürlich die Kommunen in der Pflicht seien, von Ländern und dem Bund jedoch auch vernünftige Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten. Die Mittel für sozialen Wohnungsbau im Bundeshaushalt seinen geradezu lächerlich gering. Wenn man sehe, wie in anderen Bereichen das Geld aus dem Fenster geworfen werde, wüsste er, wo man diese Gelder besser investieren könnte und schaute dabei mit einem Augenzwinkern zu Tobias, der sich immer wieder mit Geldverschwendung im Verteidigungshaushalt auseinandersetzen muss.
Schnittpunkte bei der Arbeit von Chis und Tobias ergeben sich unter anderem durch Tobias‘ Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die alle Liegenschaften in Bundeseigentum verwaltet. Hierbei gebe es die Vorschrift, dass die BImA nicht mehr genutzte Liegenschaften im Sinne des Steuerzahlers höchstbietend verkaufen muss. „Das ist bei einigen Immobilien auch tatsächlich sinnvoll. Allerdings sollte man hier auch die Möglichkeit haben, nicht nur die finanzielle Seite zu berücksichtigen, sondern auch darauf zu achten, die Liegenschaften im Sinne der Gesellschaft in bezahlbaren Wohnraum umzuwandeln, wenn dies sinnvoll ist“
Die Mietpreisbremse auf Bundesebene sei, so Chris, ein guter Schritt in die richtige Richtung, der übrigens auf eine Initiative der Grünen zurückginge. Allerdings habe die Große Koalition viel zu viele Ausnahmen eingebaut. In dieser Form helfe die Mietpreisbremse zwar, die Mieten langsamer steigen zu lassen, liefere jedoch keine Lösung für die tatsächlichen Probleme.
Neubaugebieten steht Chris kritisch gegenüber, da sie zwar Wohnraum schafften, allerdings nur innerhalb des höheren Preissegments. Siedlungen mit Einfamilienhäusern seien keine Lösung des Problems. Vielmehr müsse auf eine gute Durchmischung der gesellschaftlichen Gruppen geachtet werden. Dies gelte auch und besonders bei der Unterbringung von Flüchtlingen, die nicht in zentrale Lager abseits der Gesellschaft gesteckt werden dürften.
Chris berichtete zudem über mögliche Lösungen und Erfahrungen aus seiner Heimatstadt Tübingen. Dort habe man gute Erfahrungen zum Beispiel mit kommunalen Gesellschaften und Mietshäusersyndikaten gemacht. Auch das Studentenwerk spiele eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Diese Diversität verschiedener, auch privater Akteure habe bereits einige gute Dinge bewirkt.
Auch der Oberbürgermeisterwahlkampf in Landau war ein Thema. Zum Abschluss betonte Chris, dass in Tübingen, Freiburg oder Stuttgart, wo jeweils ein Grüner Oberbürgermeister regiert, das Thema sozialer Wohnungsbau weit oben auf der Agenda der Stadtpolitik zu finden sei. Auch in Landau habe er es nur auf den Plakaten von Lukas Hartmann entdeckt. Daher gab er den Gästen den Rat, dies bei ihrer Wahlentscheidung zu berücksichtigen.