Die Bundeswehr in der Klimakrise

Die Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Es ist richtig, dass der NATO Generalssekretär Jens Stoltenberg das auch in dieser Deutlichkeit anspricht. Im Weißbuch der Bundesregierung taucht der „Klimawandel“ jedoch erstmals auf Seite 42 auf. Da hilft es auch nicht, dass das Weißbuch von 2016 ist. Die Bundesregierung und die Bundeswehr haben hier sehr viel Nachholbedarf. Viel zu häufig werden bei der Bundeswehr mit dem Argument der äußeren Sicherheit andere Aspekte wie nahezu völlig bei Beschaffungen und Investitionen ausgeblendet. Angesichts der rasant steigenden Temperaturen können wir uns ein derartiges Wegschauen nicht länger leisten.

Im gesamten Beschaffungsprozess muss die Klimakrise künftig mehr in den Blick genommen werden. Bei sämtlichen Beschaffungsentscheidungen sollte der CO2-Ausstoß künftig stärker gewichtet werden. Bei der endlosen Sanierung der Gorch Fock ist Teak-Holz aus dem Urwald Myanmars, für das kein Nachweis der Legalität vorliegt, verbaut worden. Mit derartigen Vorgängen werden die deutschen Bemühungen für den internationalen Schutz von Urwäldern konterkariert.

Kurz gesagt, nein. Als Großorganisation hat die Bundeswehr einen erheblichen CO2-Ausstoß. Bislang gibt es nicht einmal eine konsequente Erfassung der durch die Bundeswehr verursachten Treibhausgasemissionen. Mit über 300 Standorten könnte die Bundeswehr im Gebäudebereich mit richtigen Entscheidungen eine Vorbildfunktion einnehmen und signifikant zur Einsparung von Treibhausgasemissionen beitragen. Es geht dabei nicht darum die Bundeswehr zu schwächen und handlungsunfähig zu machen. Einsparmaßnahmen beispielsweise beim Treibstoffverbrauch sind auch im militärischen Interesse der Bundeswehr. Das muss endlich in den Köpfen ankommen.