Seit 65 Jahren stellt die Bundeswehr die Streitkräfte des demokratischen Deutschlands dar. Sie ist Teil unserer Gesellschaft, kein Staat im Staate, und hat es als Armee der Einheit geschafft, zwei sich im Kalten Krieg gegenüberstehende, unterschiedlich organisierte und ausgerüstete Streitkräfte zusammenzuführen. Als Parlamentsarmee ist und war die Bundeswehr an verschiedenen internationalen Einsätzen beteiligt.
Auf all das können die Soldatinnen und Soldaten zurecht stolz sein. Wenn es um Traditionspflege geht, kann die Bundeswehr heutzutage aus diesen 65 Jahren schöpfen und muss sich nicht anderer oft zweifelhafter Vorbilder bedienen.
Für die kommenden Jahre steht die Bundeswehr vor großen Herausforderungen. Das betrifft nicht nur die Frage, wie sich der Auftrag der Streitkräfte und ihre Ausstattung mit Personal, Material und Finanzen vernünftig in Einklang bringen lassen. Gerade in einer multipolaren Welt, in der die Herausforderungen bei der Landes- und Bündnisverteidigung nicht mehr ausschließlich von Staaten ausgehen, müssen Strategien und Denkweisen aus dem Kalten Krieg überwunden werden. Sicherheitspolitik im 21. Jahrhundert wird selbstverständlich auch die Bundeswehr umfassen, sie darf sich aber nie rein auf das Militärische verengen.
Die Soldatinnen und Soldaten, die den Werten und Prinzipien unseres Grundgesetzes verpflichtet sind, müssen auch gegen die Feinde im Innern der Bundeswehr vorgehen. Rechtsextremismus darf in unseren Streitkräften nie wieder einen Platz haben.