Bundeswehr Standortkonzept kostet 1,2 Milliarden Euro

Auf Anfrage von Tobias Lindner hat die Bundeswehr einen Bericht zu ihrem neuen Standortkonzept angefertigt. Erstmalig beziffert das Verteidigungsministerium darin die Kosten der neuen Standortkonzeption mit 1,2 Mrd. €. Dazu erklärt Tobias: „Das verstärkt unsere Skepsis, ob die Bundeswehrreform wirklich einen deutlichen Sparbeitrag zum Bundeshaushalt leisten kann.“ Mit Blick auf die Auskunftsfreude des Ministeriums erklärt er: „Es ist schade, dass wir dem Ministerium die Kosten der Standortentscheidung aus der Nase ziehen mussten, zumal diese alles andere als ein Pappenstil sind.“ In einem vorhergegangenen Bericht zum gleichen Thema wollte die Bundeswehr noch keine Angaben zu den Kosten machen.

Der Bericht gibt weiterhin Aufschluss über die kostenintensivsten Standorte und liefert Zahlen zu der Verlegung von Transporthubschraubern von Rheine nach Schönwalde. „Die fortschreitenden Realisierungsplanung werden wir weiter kritisch begleiten“ führt Tobias aus. „So stellt sich die Frage, warum gerade die Standorte, die drastisch reduziert werden, unter den Investitionsbedürftigsten sind.“ Mit Blick auf die Debatte über den Umzug der CH-53-Transporthubschrauber hofft Tobias, dass die gelieferten Zahlen zu weiterer Transparenz und Versachlichung beitragen.

Eine kleinere Bundeswehr führt zwingend auch zur Reduzierung von Standorten. Um Verständnis aber gerade auch bei den Kommunen, in denen die Bundeswehr einen Standort aufgibt, zu erreichen, braucht es eine offenere und transparentere Kommunikation des Ministeriums als bisher, auch über die finanziellen Aspekte des Standortkonzeptes.

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