Tobias hakt nach: Nachfolge Tornado

Das Verteidigungsministerium hatte kürzlich in der Antwort auf ein schriftliche Frage (Frage 70, Bundestags Drucksache 19/280) mitgeteilt, dass es in der Frage der Nachfolge des Tornados den Eurofighter im Vergleich zu den amerikanischen Alternativen prioritär betrachte. In einer weiteren Frage habe ich daher klären wollen, was die prioritäre Betrachtung bedeuten soll und wie das mit der militärischen Luftfahrtstrategie von 2016 vereinbar ist, in der „ein paralleler Betrieb von zwei unterschiedlichen Kampfflugzeugtypen mit teilweise überlappenden Fähigkeiten“ angedacht wird. Die Antwort finden Sie anbei.

Die prioritäre Betrachtung des Eurofighters führt vor, woran große Beschaffungsvorhaben allzu häufig kranken. Es gibt eine Tendenz, Eigenentwicklungen und Wertschöpfung im eigenen Land über marktverfügbare und somit wahrscheinlich risikoärmere Optionen zu stellen. Eigene Konzeptionen, die die großen strategischen Linien vorgeben sollen, haben eine viel zu geringe Bindungskraft. Die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr wird der Wertschöpfung und einer vermeintlichen industriellen Unabhängigkeit untergeordnet. Die derzeitig laufenden Großprojekte zeigen, dass eine zu starke Fokussierung auf industriepolitische Erwägungen eher zu schlechter laufenden Verträgen führen.

180222_Antwort_Schriftliche_Frage_Tornado_Nachfolge